Die Positionen der AKV

Was wir meinen

Die AKV will die Gesellschaft aus dem Glauben mitgestalten und auf die Durchsetzung katholischer Anliegen in der Gesellschaft hinwirken. Sie will das Laienapostolat fördern und die katholischen Verbände und Vereine zur Wahrnehmung und Durchsetzung ihrer Interessen und Anliegen koordinieren und zusammenführen.

Grundsatzprogramm

Die Arbeitsgemeinschaft katholischer Verbände Österreichs (AKV) ist der freiwillige Zusammenschluss von 20 bedeutenden Verbänden und Vereinen selbständiger, katholischer Laienorganisationen Österreichs zu einem Dachverband. Die AKV organisiert sich eigenverantwortlich und wirtschaftlich selbständig.

Sie ist – zum Unterschied von der „Katholischen Aktion“ – formell von den Strukturen der Kirche unabhängig, versteht sich aber traditionell als bewusst loyal zum kirchlichen Leitungsamt.

Grundsätze

Die AKV will die Grundsätze des christlichen Menschenbildes und der katholischen Soziallehre in die gesellschaftliche Diskussion einbringen und sich für eine entsprechende Unterstützung einsetzen. Dazu gehört das christliche Verständnis von Ehe und Familie, der Respekt vor dem Schutzbedürfnis und der Persönlichkeit der Kinder und deren umfassende Förderung und Bildung. Ebenso bildet der umfassende Schutz des Lebens, von seinem Beginn bis zum natürlichen Ende, einen wichtigen Schwerpunkt der Arbeit der AKV.

Die AKV will die Gesellschaft aus dem Glauben mitgestalten und auf die Durchsetzung katholischer Anliegen in der Gesellschaft hinwirken. Sie will das Laienapostolat fördern und die katholischen Verbände und Vereine zur Wahrnehmung und Durchsetzung ihrer Interessen und Anliegen koordinieren und zusammenführen.

Sowohl innerhalb der Kirche als auch der AKV gibt es eine gewisse Bandbreite theologischer Auslegungen und unterschiedlicher Glaubenspraxis. Dieser Vielfalt will die AKV Rechnung tragen, will aber dabei ihre Positionen an den Aussagen des katholischen Lehramtes orientieren.

Die AKV bekennt sich zu einem selbstbewussten Engagement von Laien in Gesellschaft und Kirche, wie dies vom II. Vatikanum formuliert wurde. Sie will dabei die Themen der Zeit – auf der Basis der Grundwerte und der Prinzipen Ihrer Mitgliedsverbände – aufgreifen und zur Sprache bringen. Dazu muss auch das Gespräch mit den gesellschaftlichen Gruppen und mit der Politik gesucht werden.

Wenn Katholiken in der Gesellschaft wirksam werden wollen, kommt es darauf an, sich im öffentlichen Leben zu engagieren. Die AKV will deshalb das Engagement jener Persönlichkeiten ermutigen und unterstützen, die sich mit den Anliegen der katholischen Kirche identifizieren und sich öffentlich dafür einsetzen wollen. Die AKV will selbstbewusst und kompetent in den Wettbewerb der Ideen und Werte eintreten und offen ihre legitimen Interessen und Anliegen in unserer pluralen Gesellschaft vertreten.

Reformen und Veränderungen in der Kirche sind aus Sicht der AKV vor allem aus pastoralen Gründen notwendig und gerechtfertigt. Die AKV will aber versuchen, den Weg der Erneuerung in Gemeinschaft mit dem Papst und den österreichischen Bischöfen und in der umfassenden Vernetzung mit der weltweiten Gemeinschaft der Kirche zu gehen.

Die AKV tritt dafür ein, dass der interne Dialog in der Kirche weitergeführt wird, dabei sollen aber die Gemeinsamkeiten in den Vordergrund gestellt werden. Die besonders strittigen Reformpunkte werden auch kaum in Österreich gelöst werden können, sondern nur dann, wenn sie als Anliegen der Weltkirche erkannt werden.

In der innerkirchlichen Diskussion muss auch ein rechtes Maß zwischen konstruktiver Kritik und innerkirchlicher Solidarität gefordert werden, soll das Ansehen der katholischen Kirche nicht weiter in Mitleidenschaft gezogen werden.

Die AKV tritt deshalb für ein sachliches und faires innerkirchliches Gesprächsklima ein, das weder zur Ausgrenzung noch zur Zuspitzung und Fortführung von Konflikten führt, sondern zu ihrer Überwindung im christlichen Geist.

Die AKV bekennt sich zur sozialen Marktwirtschaft. Sie hat sich gegenüber allen anderen wirtschaftspolitischen und ökonomischen Systemen als überlegen gezeigt. In ihr ist die Innovationskraft von Markt und Wettbewerb gleichberechtigt mit dem sozialen Ausgleich in der Gesellschaft verbunden. Dieses Modell der ökosozialen Marktwirtschaft wird auch in Zukunft wegweisend sein, weil es seine wesentliche Grundlage in der katholischen Soziallehre hat.

Die Lösung der Probleme der Zukunft wie Energieversorgung, Globalisierung, Klimawandel, Verteilung von Armut und Reichtum sind Herausforderungen, die sich an den Prinzipien der christlichen Gesellschaftslehre, an Personalität, Solidarität und Subsidiarität und nicht zuletzt am Leitbild der Nachhaltigkeit orientieren müssen.

Die AKV begrüßt in diesem Zusammenhang auch das gemeinsame Dokument zum Thema „Christliche Werthaltungen und verantwortungsbewusste Wirtschaft als Basis für Wohlstand und Sicherheit“, das von der Diözese Linz, der OÖ-Wirtschaftskammer und der OÖ-Industriellenvereinigung unterzeichnet wurde. Darin bekennen sich alle 3 Partner grundsätzlich zur katholischen Soziallehre und zur ökosozialen Marktwirtschaft. In diesem Grundsatzpapier bekennen sie sich auch zur Bedeutung des arbeitsfreien Sonntags.

Die AKV unterstützt die „Allianz für den freien Sonntag in Österreich“ und die „europäische Sonntagsallianz“. Sie sollen den arbeitsfreien Sonntag in den Arbeitsrichtlinien der EU verankern. Er gibt den Eltern und Kindern die Möglichkeit, Zeit miteinander zu verbringen, Zeit zum Feiern und zum Erholen und ermöglicht es, sich kulturell und spirituell zu entfalten. Die AKV wird sich dafür einsetzen, dass der Sonntag ein Tag der Besinnung, des Gottesdienstes und der Begegnung bleibt.

Die AKV tritt für das Recht auf die jeweils bestmögliche, personengerechte und begabungsadäquate Bildung und eine Vielfalt des Bildungssystems ein. Das Schulsystem soll nach Begabung und Leistung differenziert sein und Individualität und Chancengerechtigkeit gewährleisteten. Die Hauptverantwortung für die Wahl der Bildungswege der Kinder muss bei den Eltern liegen. Deshalb hat ihre Entscheidungsfreiheit Vorrang vor staatlichen Regelungen zu haben.

Ein Bildungssystem hat aber nicht nur Wissen und Fertigkeiten zu vermitteln, sondern auch Werthaltungen und soziale Kompetenzen. Herkunft, Sprache, Geschlecht und religiöses Bekenntnis dürfen keine Barrieren für den Bildungszugang darstellen.

Der Religionsunterricht stellt einen wichtigen Teil der Werteerziehung in der Schule dar. Die AKV tritt deshalb für den Bestand des konfessionellen Religionsunterrichtes an den Schulen ein. Der Anspruch auf ganzheitliche Bildung ist ohne Religionsunterricht nicht umzusetzen. Der

Religionsunterricht ist ein wichtiges Mittel zur Identitätsfindung aber dient auch der Vermittlung von Werten. Ein alternativer Ethikunterricht ist für jene Schüler vorzusehen, die an keinem Religionsunterricht teilnehmen. Die AKV fordert deshalb, dass die seit Jahren in der Sekundärstufe II (15- bis 19jährige) durchgeführten Schulversuche zum Ethikunterricht auch in das Regelschulwesen übergeführt werden und Versuche zum Ethikunterricht in die Sekundärstufe I (10- bis 14jährige) aufgenommen werden.

Der AKV ist der Einsatz gegen die steigende Diskriminierung und Verfolgung von Christen sehr wichtig. 80 Prozent der weltweit religiös verfolgten Menschen sind Christen. Die Lebensbedingungen und Rechte der Christen sind aktuell in vielen Ländern auf einem drastischen Tiefpunkt angelangt. Es sind vor allem Länder, in denen die islamische Scharia (Iran, Saudi-Arabien und andere) oder kommunistische Diktaturen herrschen (Nord-Korea, China und andere), in denen Christen täglich mit Verfolgung und sogar mit Mord bedroht werden.

Die AKV wird dieses Problem zu einem ihrer Schwerpunkte machen und versuchen, die Öffentlichkeit und die Medien für dieses Problem zu sensibilisieren. Sie unterstützt dabei auch die Aktivitäten und Projekte von „Kirche in Not“ und von „Christian Solidarity International (CSI)“. Zunehmend sind Christen aber auch die am meisten von Intoleranz betroffene religiöse Gruppe in Europa. In manchen europäischen Ländern wird massiv auf dem Rechtsweg in die Gewissensfreiheit eingegriffen. Wortmeldungen von Christen, die ihren Glauben verteidigen, werden zunehmend als unpassend empfunden.

Die AKV begrüßt deshalb die Resolution der parlamentarischen Versammlung der OSZE vom Juli 2011, in der die Mitgliedsstaaten aufgefordert werden, ihre Gesetze auf mögliche negative Auswirkungen für Christen zu untersuchen.

Die AKV wendet sich auch ausdrücklich gegen die zunehmende Tendenz in der Öffentlichkeit und in vielen Medien, die christliche Religion und ihre Kirchen zu schmähen, als lächerlich darzustellen oder sie zu verhöhnen. Die AKV wendet sich auch gegen die unterschiedlichen Maßstäbe, die dabei angewandt werden: Den Koran zu kritisieren bedeutet Islamophobie, die Thora zu verspotten ist Antisemitismus pur, das Christentum und hier besonders den Katholizismus verächtlich zu machen, fällt bestenfalls unter die Kategorie „praktizierte Meinungsfreiheit“. Hier ist stärkeres christliches Selbstbewußtsein notwendig, dazu darf nicht einfach geschwiegen werden.

Die AKV will das christliche Verständnis von Ehe und Familie, den Respekt vor dem Schutzbedürfnis und der Persönlichkeit der Kinder und deren umfassende Förderung und Bildung stärken. Ebenso bildet der umfassende Schutz des Lebens, von seinem Beginn bis zum natürlichen Ende, einen wichtigen Schwerpunkt der Arbeit der AKV.

Die AKV steht auch einer Freigabe der Präimplantationsdiagnostik (PID) sehr kritisch gegenüber. Diese läuft Gefahr, ein Instrument der Selektion zu werden. Damit wird einer Entwicklung Vorschub geleistet, die Kinder mit Behinderung als unerwünscht erklärt und deren Existenz nach Möglichkeit verhindern will. Die AKV steht hier auf dem eindeutigen Standpunkt, dass das menschliche Existenzrecht und der umfassende Schutz des menschlichen Lebens von Beginn an nicht vorbehaltlos einer selektierenden „Wunschkindidee“ untergeordnet werden dürfen.